Ist der Mensch so davon angefressen seine Unabhängigkeit zu schützen?
Wenn ja, wieweit kann man einem anderen Menschen das Ruder überlassen?
Diese Frage stell ich mir schon sehr lange. Menschen haben Familie, Freunde und vielleicht einen Partner, der einen immer umzingelt. Dennoch halten wir viel davon selbstständig und unabhängig zu sein. Doch was passiert wenn man plötzlich alleine da steht? Will man dann immer noch selbstständig und unabhängig sein? Wo ist da die Grenze? Und wann ist die Grenze überschritten?
Es ist witzig zu beobachten wie sehr man sich gegen die Einsamkeit wehrt. Was bleibt übrig wenn Familie, Freunde und vielleicht auch der Partner einen verlassen?
Man bleibt alleine zurück. Doch warum will das niemand? Warum will man im entscheidenden Moment nicht selbstständig und unabhängig sein? Weshalb erträgt man das nicht? Liegt es daran das man sich nicht mit sich selber auseinander setzten will?
Beobachtet man die Menschen in ihrer eigenen Umgebung, erkennt man ein gewisses Schema in ihrem Verhalten. Meist sind sie störrisch, schlecht gelaunt und demotiviert. Oft verkriechen sie sichauch in die Arbeit um den Schmerz den sie fühlen, die Einsamkeit die so stark an ihnen zerrt, übertönen zu können. Ein Phänomen, zu dem Menschen immer wieder tendieren und gleichzeitig eine Lösung für ihr Wohlbefinden darstellen soll. Doch wie gesund ist das? Ist das wirklich die Lösung jedes Seelen- und Herzschmerzes? Wäre es da nicht einfacher jemand anderem die Zügel in die Hand zu drücken und für einen kurzen Augenblick einfach mal jeden Ballast weit weg zu schieben oder gar abzugeben? Kann man in solchen Situationen nicht einfach mal die Vorsicht und Defensive ablegen und sich mal fallen lassen?
Es sind Fragen, die sich der Mensch Tag für Tag stellt und dennoch keine Antworten darauf findet. Grenzt das an ein psychisches Problem? Kann man das mit Medikamenten oder vielleicht mit Alkohol bekämpfen? Ist das die Lösung auf alle Probleme? Der gang zum Psychiater oder zum nächsten Spirituosenladen? Ist so alles vergangen und vergessen?
Menschen machen sich das Leben auf diese Art und Weise einfach und ertränken auf diese Weise ihren Kummer statt ihn einfach mal auszusprechen oder auszuleben. Sie verkriechen sich hinter einer Barriere, hinter der niemandeine Chance hat zu kommen. Was tut man aber, wenn es doch geschieht? Wozu ist ein Mensch fähig, wenn er enttarnt wird? Wenn er seine Seele und sein Herz blossstellt? Was bleibt da einem übrig? Schwäche? Vielleicht auch Unsicherheit oder Verletzbarkeit?
Kann man sich vor so was schützen?
Eine Frage, die jedes Individuum sich selbst beantworten muss. Weiss jeder für sich selbst, wie er damit umzugehen hat?
Was meint ihr?